Paul ist eine Übungspuppe für Notfälle bei Frühgeborenen, die oft unter 1000 g wiegen. Der Kleine atmet und wenn es ihm nicht gut geht, dann schreit er, seine Atmung wird flacher und das kleine Bäuchlein vielleicht ganz dick - je nachdem, was ihm fehlt. Sofortiges Handeln ist nötig! Und das Pflege- und Ärzteteam müssen jeden Schritt hochkonzentriert ausführen. In Paul ist viel Technik versteckt, die über einen Laptop anzeigt, ob das medizinische Team nun genau das Richtige tut. Das Team von „SIMCharacters“ um Dr. Jens Schwindt hat mit viel Herzblut und Begeisterung über drei Jahre hinweg diese Übungspuppe entwickelt. Paul ist einzigartig auf der Welt. Es gibt zwar bekanntermaßen Simulatoren für Kinder und Erwachsene aber nicht für die kleinsten, hochempfindlichen Frühgeborenen.
Vorgestellt wurde Paul in „Die Höhle der Löwen“ bei Vox. Hier suchen Startups Investoren für neue Ideen. Leider klappte es nicht direkt dort mit einer Kooperation. Aber Martin Rütter, von Beginn an tatkräftiger Unterstützer der Toni Kroos Stiftung und auch Mitglied im Beirat der Stiftung, wurde auf Paul aufmerksam. Den Hundeprofi und Vater von fünf Kindern hielt es nicht mehr auf der Couch. Gern wollte er wenigstens einen kleinen Paul kaufen, der stolze 50.000 Euro kostet und einem Krankenhaus schenken. Martin nahm im Dezember Kontakt auf zu Prof. Dr. Michael Weiß, dem ärztlichen Direktor des Kinderkrankenhauses, das schon seit Stiftungsgründung unterstützt wird und erzählte von seiner Idee. Prof. Weiß und sein Team von Neonatologen waren begeistert. Der kleine Paul ist nun eingezogen und hat gerade die ersten „Behandlungen“ hinter sich. Alle sind fasziniert von dieser täuschend echten Simulation. Pflegekräfte und Ärzte sind begeistert, dass das Verhalten bei Notfällen nun trainiert werden kann und alle sicherer werden im Umgang mit diesen kleinen, empfindlichen Patienten. Paul hat sogar ein Mützchen und einen Strampler, so dass er in seinem Bettchen nicht frieren muss.