Ich bin am Ende meiner Kräfte

Familienbuch

Das Rennen gegen die Windmühlen

Wir haben in unserem letzten Blogbeitrag über Familie M. und ihre Situation, sowie die täglichen Sorgen während der andauernden Pandemie, berichtet. Heute möchten wir euch den persönlichen Einblick von Cornelia S. und ihrem Sohn Juval nicht vorenthalten. Der Kampf um die Impfung und weitere Probleme und Stolpersteine, mit denen sich unsere Familien tagtäglich auseinander setzen müssen.

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Liebe Toni Kroos Stiftung,

vielen Dank für Eure/ Ihre Mut machende E-Mail! Ja, es sind wirklich schwierige Zeiten, wir alle gehen am Limit. Als pflegende Angehörige meines erwachsenen Sohnes frage ich mich jeden Tag von neuem, was wird er bringen, wie schütze ich meinen Sohn, mich... wann werde ich/wir wieder Freunde treffen dürfen/können, meinem Sohn nahe kommen, ohne Maske, ohne die Luft anzuhalten... und wann kann mein Sohn aus seiner unfreiwilligen Quarantäne, in der er sich seit März 2020 befindet, entlassen werden? Das einzige Highlight im letzten Jahr war die von Euch/Ihnen finanzierte Woche an der Ostsee / Lubmin!

Wir, die pflegenden Angehörigen, und deren Kinder können endlich beim Impfthema ein wenig durchatmen. Es hat mich so viel Mühe und Kraft gekostet, bei der Krankenkasse an Informationen zu kommen, auf der politischen Ebene Brandbriefe zu schreiben oder gar mich an das Bezirksamt direkt zu wenden. Ich bekam noch nicht einmal die Information, ob mein Sohn als gefährdeter Mensch registriert ist! Inzwischen sind Juval und ich Dank einer umsichtigen Ärztin geimpft.

Juval ist Geschädigter der Schweinegrippe 2009/2010... nun besteht seit nahezu einem Jahr ein erneutes Risiko! Zu dem ganzen Drama kam noch hinzu, dass Juval, aufgrund des neuen Bundesteilhabegesetz, das 2020 umgesetzt wurde, eine Kürzung seiner Leistungen für Teilhabe von 25 auf 9 Stunden pro Woche reduziert wurde... dem zu Folge nur 9 Stunden pro Woche mit einer*m Einzelfallhelfer*in an die frische Luft konnte... (es müssen ihn aberstets 2 Menschen begleiten). Und das bereits seit August 2020!

Auch das ein Thema hat uns viele schlaflos Nächte bereitet. Die Teilhabe wurde inzwischen, bis auf Widerruf wegen Gefahrenabwendung, über ein Eilverfahren vorläufig auf 18,75 Stunden bewilligt. Kann allerdings sein, das wir die Kosten selbst tragen müssen und die Stunden wieder gekürzt werden. Aktuell liegt uns eine Bewilligung bis zum 30.09. vor.

Wir sind verzweifelt, Juval wird schwächer und verliert seine Lebensfreude. Wo finden wir Gehör und Unterstützung?

So, das ist unser momentaner Stand, ich bin eigentlich eine sehr lösungsorientierte und positiv denkende Person, kämpfe ohne Unterlass, doch gegen Windmühlen zu rennen tut weh und hilft nicht. Um ehrlich zu sein, bin ich am Ende meiner Kräfte. Und so geht es wohl vielen...

Da hilft ein wenig die Empathie von Euch/Ihnen.
Alles Gute und Gesundheit für uns alle,

Cornelia S. und Juval

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