Seit 2011 leben Paulas Eltern in ihrem eigenen Häuschen zwischen Siegen und Marburg. Paulas große Schwester kam 2018 dazu und weitere 1,5 Jahre später die kleine Paula selbst. Die süße Maus wurde mit einer Zerebralparese geboren und leidet unter einer ausgeprägten Spastik in den Beinen und Händen. Doch trotz ihrer Beeinträchtigungen ist Paula nicht aufzuhalten!
Sie bewegt sich sehr gerne und viel, ist am liebsten draußen, beim Reiten oder spielt mit anderen Kindern. Einen Rolli braucht sie nicht: Kurze Strecken geht Paula allein, Treppen bewältigt sie mithilfe eines Geländers, und auch den Weg zu ihrer 300 Meter entfernten Kita schafft die flinke Maus auf eigenen Füßchen. Aber sie kommt dabei leider häufig an ihre Grenzen. Abends hat Paula oft Schmerzen und ist sehr verspannt. Durch Fehlhaltungen und ihre Spastik verkrampft die Muskulatur so schmerzhaft, dass sich der kleine Spatz kaum noch bewegen kann. „Wir freuen uns sehr, dass Paula sich so gerne und viel bewegt. Jedoch muss man auch aufpassen, dass es nicht überstrapaziert wird“, erklärt ihre Mama.
Regelmäßig muss die kleine Paula abends ins Bett getragen werden, weil sie es allein nicht mehr schafft. Verschlimmert werden ihre Schmerzen und Muskelverspannungen vor allem durch Kälte. Am allerbesten hilft dem kleinen Mädchen dann ein wohltuendes Bad in warmem Wasser. Es entspannt die Muskulatur, lindert die Schmerzen und regt das Lymphsystem an. Nur leider hatte die kleine Familie bis vor kurzem keine eigene Badewanne und auch kein nutzbares, großes Badezimmer. Das eigentliche Haupt-Bad im Obergeschoss des Hauses war seit einem Wasserschaden vor vielen Jahre nicht mehr zu gebrauchen. Durch die Geburten ihrer Töchter, Paulas Erkrankung, die vielen Ausgaben für Therapien, Operationen und Hilfsmittel konnten Paulas Eltern den Umbau weder zeitlich noch finanziell stemmen. Also nutzte die Familie behelfsmäßig lange Zeit das 4 qm kleine Duschbad im Erdgeschoss und ihr Kellerbad mit Metall-Duschwanne. Hier konnte Paula zwar behelfsmäßig baden, aber heilsam und entspannend war diese Notlösung definitiv nicht. Im Winter konnte das Kellerbad zudem überhaupt nicht genutzt werden, da das Untergeschoss nicht beheizt und in den Wintermonaten viel zu kalt für die kleine Tochter war.
Um in das für Paula so wohltuende, warme Wasser zu kommen, gingen ihre Eltern mit ihr einmal wöchentlich ins nahegelegene Schwimmbad. Dort konnte Paula im Wasser planschen, ihre Muskeln entspannen, die Durchblutung fördern und – zumindest zeitweise – ihre Spastiken lösen. Doch um ein Vielfaches angenehmer und erleichternder im Alltag wäre es für alle gewesen, einfach zu Hause in die Wanne steigen zu können. Die Zusage der Krankenkasse für einen anteiligen Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro hatten Paulas Eltern schon vorliegen, als sie sich bei uns nach einer Unterstützung für den längst überfälligen Badumbau erkundigten. Und was dann folgte, war einer der schnellsten Badezimmer-Umbauten unserer bisherigen Stiftungsgeschichte:
Ende März erhielten Paulas Eltern unsere Förderzusage. Wir übernahmen die noch offenen Umbaukosten in Höhe von rund 9.700 Euro. Wenige Tage später legten die Handwerker vor Ort direkt schon los. Spontan hatten sie das kleinere Umbauprojekt der Familie einem größeren Projekt vorgezogen. Ein echter Glücksfall! Als die bestellten Badmöbel dann auch noch völlig überraschend bereits vor Ostern geliefert wurden, konnten die fleißigen Bauarbeiter diese sofort montieren. Innerhalb von nur zwei Wochen war der Badumbau vollständig abgeschlossen!
„Wir hätten niemals damit gerechnet, binnen so kurzer Zeit solch ein wunderschönes Bad zu erhalten“, freuten sich Paulas Eltern. Endlich haben sie nun wieder ein vollwertiges Badezimmer in ihrem Eigenheim, dazu die so wichtige Badewanne für ihre Paula und das alles auch noch direkt nebenan von Paulas Kinderzimmer. „Sie muss keine Treppen mehr steigen, um ins Bad zu kommen oder wenn sie nachts auf die Toilette muss. Das erleichtert es ihr sehr“, sagt Paulas Mama. Der Familie konnte eine große Last von den Schultern genommen werden – und wir sind sehr glücklich, dass wir dabei helfen konnten.